Tourtag 15 – „Zukunft trifft auf Vergangenheit“

In dieser Ecke unseres schönen Landes war ich zugegebener Maßen noch nie. Umso mehr faszinieren mich die Gegensätze, die man hier immer noch zu sehen bekommt und spüren kann. So geht es mir zumindest. Auf der einen Seite fühle ich mich immer wieder zurück versetzt in die Zeit des 2. WK, und ich muss an die vielen Kriegsfilme und Dokumentnationen denken, wenn man über Strassen fährt, die noch älter sind, die Reste einer gesprengten Oder-Brücke sieht oder einfach nur die Häuser mancher Dörfer sieht durch die ich gefahren bin bzw. die Landschaftsform anschaut.

 

Auf der anderen Seite ist die Gegend prädestiniert für die Energiewende. Allerdings: Bei so vielen Windrädern kann man echt von einer „Verschandelung“ der Natur sprechen. Wo man auch hinschaut, überall stehen die neuen Windräder, mindestens 150 m hoch. Wahnsinn! Bei so viel Stromerzeuger fragt man sich, wozu es noch Kohlekraftwerke braucht, und wer diese unkontrolliert anmutende Wucherung genehmigt hat.

Das Wetter war einmal mehr genial. Los ging es erst um 10:30 h auf die 133 km  bis nach Wriezen. Die Fahrt fing gut an. Erst das Fahrrad umgefallen und den Rückspiegel zerstört, dann hat sich eine Wespe in meinem Helm verfangen und erst mal zugestochen. Na, Bravo 😩!

Aber alles halb so schlimm. Die Fahrt und die Gegend ließ ich die Schmerz schnell vergessen. Vorbei am Städtchen Prenzlau am Uckersee (Hier gibt’s noch FKK Strände wie zu DDR Zeiten😉) durch die sanften Hügel in Richtung Angermünde. Die Ecke hier ist immer noch die Kornkammer der Region. Riesige goldgelbe Weizenfelder, die bereits auf die Ernte warten. Apropos, man merkt, dass es hier wirklich nur wenig geregnet haben muss – alles brottrocken.

Hinter Angermünde ging es links rum in Richtung Stolpe an die Oder und dann entlang des Damms direkt an der Grenze über den Ort und Grenzübergang „Hohenwutzen“ bis kurz vors Ziel. Eine tolle Radstrecke, auch für Rennradfahrer. und wenn dann auch noch die Windrichtung passt – genial! An einer alten Eisenbahnbrücke ging dann rechts ab auf weitere 10 km Autobahn-Radstrecke; eine umgebaute Zugtrasse. So blieb noch Zeit für ein Foto im Sonnenblumenbeet bevor ich gegen 16:45 h und einer Netto-Fahrtzeit von 4:50 h in meinem heutigen Nachtlager angekommen bin. Der „Pension am Radweg“ in Wriezen.

1.514 km waren es bis heute. Morgen geht es weiter Richtung Süden, vorbei an Frankfurt/Oder nach Peitz.